Ortsverein

Die Zeichen der Zeit nutzen (WZO, Ausgabe 32, 09.08.2023)

SPD Kenzingen nimmt Stellung zum Radverkehrskonzept

Kenzingen. In einer Pressemitteilung nimmt der SPD-Ortsverein Kenzingen Stellung zum Radverkehrskonzept der Stadt. „Die Stadt will mit dem Radverkehrskonzept zur Stärkung der Mobilität und des Verkehrs zugunsten des Fahrrads im wahrsten Sinne des Wortes Bewegung erzeugen. Ein dringliches Anliegen, das bisher auf kommunaler Ebene wenig Fahrt aufnahm“, heißt in der SPD-Pressemitteilung. In der vorletzten Ratssitzung habe das Thema auf der Tagesordnung gestanden, das die Sozialdemokraten vor mehr als zwei Jahren als Antrag eingebracht hätten. Die Zielsetzung sei klar formuliert gewesen: „Den Radverkehr fördern und die Anzahl der Fahrradfahrer deutlich erhöhen.“ Unisonowarman sich einig: „Radeln hilft dem Gesundheits-, Umwelt- und Klimaschutz und fördert die regionale Wirtschaft wie den Tourismus. Hierfür bedarf es eines integrierten Radverkehrskonzepts. Die Gemeinderatsmehrheit stand wohlwollend hinter dem Antrag.“ Der SPD-Ortsverein schreibt weiter: „Seit Ende 2018, als das städtische Klimaschutzkonzept erstellt wurde, gingwenigin Sachen Radverkehr. Ein Grund für die SPD, sich der Thematik anzunehmen.“ Eine öffentliche Arbeitsgruppe sei ins Leben gerufen worden. Nach der ersten Zusammenkunft sei klar geworden, dass es einiges zu tun gebe. Im Rahmen eines Praxistests seien die Genossen rund 150 Kilometer durch die Gemarkung geradlet und hätten „Verkehrssicherheit, Wegezustand, Wegbreite, mögliche Gefahrenstellen, Hindernisse, Netzlücken und Wegweisung auf den Prüfstand“ gestellt. Sicherheit genieße Priorität,deshalb seien Verbesserungen unumgänglich, heißt es weiter in der Pressemitteilung. Zum Beispiel werde „durch die Ausweisung von Fahrradstraßen nicht nur das subjektive Sicherheitsempfinden vergrößert, auch in den Köpfen aller Verkehrsteilnehmer finde ein Umdenken statt“. Dabei seiwichtig: „Autofahrer dürfen diese Straßen ganz normal benutzen - Fahrräder genießen Vorrang.“ Mehr Flächengerechtigkeit, das zweite Ziel, solle so erreicht werden. Eine Konfrontation „Autofahrer gegen Radfahrer“ sehe die SPD nicht. Diejenigen, die das Fahrrad nutzten, um ihre Mobilitätsansprüche zu befriedigen, würden das Auto in der Garage lassen: „Wer es ehrlich meint mit dem Ausbau emissionsfreier Mobilität, wie im Klimaschutzkonzept aufgeführt, der zeigtVerständnis und handelt danach.“

„Zum Wechsel motivieren“

Um die Menschen zu motivieren, im Alltag öfter auf den Sattel zu wechseln, sei die Sicherheit ein wesentlicher Punkt, aber auch die Infrastruktur müsse stimmen. Dazu gehörten Abstellanlagen in ausreichender Zahl. Am sinnvollsten sei ein Parkraumkonzept für Fahrräder. Das könnte eine Aufgabe für einen „Runden Tisch Radverkehr“ sein. In der Vergangenheit hätten solche Einrichtungen gute Ergebnisse erbracht, so die SPD. Das im Juli vorgelegte Fahrradkonzept beinhalte einen Maßnahmenkatalog mit konkreten Vorschlägen und zeitlichen Vorgaben. Das Verfahren sei nach SPD-Ansicht „für die Bürger transparent“. Rat und Verwaltung würden Entscheidungshilfen zur sinnvollen Verteilung der Finanzmittel erhalten. Die Prioritäten festzulegen, sei Aufgabe des Gemeinderats. Eine angespannte Haushaltslage lasse die SPD als Gegenargument nicht gelten, denn eswürden „üppige Bundes- und Landesmittel in den Radverkehrsbereich“ fließen. Das Vorhandensein eines Konzepts sei Voraussetzung für Zuweisungen von Fördergeldern. Kenzingen sei also gut beraten, „die Zeichen der Zeit zu nutzen und aktiv etwas für ein fahrradfreundliches Klima in der Stadt zu tun“, heißt es in der Pressemitteilung.